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Understand remote work regulations and policies in Schweiz

Updated on April 27, 2025

Remote work und flexible Arbeitsarrangements sind in der Schweiz zunehmend verbreitet und verändern traditionelle Arbeitsplatzmodelle. Dieser Wandel wird durch technologische Fortschritte, sich entwickelnde Mitarbeitserwartungen und eine wachsende Anerkennung der Vorteile größerer Flexibilität vorangetrieben, einschließlich einer verbesserten Work-Life-Balance und potenziell höherer Produktivität. Während Unternehmen sich an diese Veränderungen anpassen, ist es entscheidend, den spezifischen rechtlichen Rahmen, praktische Überlegungen und technologische Anforderungen für die Umsetzung von Remote- und flexiblen Arbeiten im Schweizer Kontext zu verstehen, um Compliance und einen erfolgreichen Betrieb im Jahr 2025 sicherzustellen.

Die Navigation durch die Landschaft der Remote- und flexiblen Arbeit in der Schweiz erfordert sorgfältige Beachtung der rechtlichen Verpflichtungen, Mitarbeiterechte und bewährter Praktiken. Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass ihre Richtlinien und Praktiken mit dem schweizerischen Arbeitsrecht, Datenschutzbestimmungen und Gesundheits- und Sicherheitsstandards übereinstimmen, auch wenn Mitarbeitende außerhalb der traditionellen Büroumgebung arbeiten. Dies beinhaltet die Festlegung klarer Richtlinien, Bereitstellung notwendiger Ressourcen und die Aufrechterhaltung effektiver Kommunikationskanäle, um eine verteilte Belegschaft zu unterstützen.

Obwohl das schweizerische Recht kein spezifisches, umfassendes "remote work law" hat, gelten die bestehenden Arbeitsgesetze, insbesondere das Obligationenrecht und das Arbeitsgesetz, für Mitarbeitende unabhängig von ihrem Arbeitsort. Es besteht kein automatisches Recht der Mitarbeitenden auf Remote-Arbeit, noch besteht eine allgemeine Verpflichtung für Arbeitgeber, diese anzubieten. Remote-Arbeitsvereinbarungen basieren in der Regel auf gegenseitigem Einvernehmen zwischen Arbeitgeber und Mitarbeitenden, oft formalisiert im Arbeitsvertrag oder in einer separaten Remote-Work-Addendum oder -Richtlinie.

Wichtige rechtliche Überlegungen umfassen:

  • Arbeitsvertrag: Der Arbeitsort sollte im Arbeitsvertrag festgelegt werden. Jede Änderung einer Remote-Arbeitsvereinbarung erfordert eine Ergänzung oder eine separate Vereinbarung.
  • Arbeitszeit: Die Bestimmungen des Arbeitsgesetzes bezüglich Höchstarbeitszeiten, Ruhezeiten und Nacht-/Sonntagsarbeit gelten auch für Remote-Mitarbeitende. Arbeitgeber müssen die Einhaltung sicherstellen und Arbeitszeiten dokumentieren, auch bei Remote-Mitarbeitenden.
  • Gesundheit und Sicherheit: Arbeitgeber haben eine Fürsorgepflicht, die Gesundheit und Sicherheit ihrer Mitarbeitenden zu schützen. Dies erstreckt sich auf den Remote-Arbeitsplatz. Während Arbeitgeber die häusliche Umgebung nicht vollständig kontrollieren können, sollten sie Hinweise zur ergonomischen Einrichtung geben und sicherstellen, dass der Remote-Arbeitsplatz keine unzumutbaren Risiken darstellt.
  • Versicherung: Die Unfallversicherung erstreckt sich in der Regel auf Unfälle, die während der Arbeitstätigkeit im Remote-Setting passieren. Die Unterscheidung zwischen arbeitsbedingten und nicht arbeitsbedingten Unfällen zu Hause kann jedoch komplex sein.
Aspekt Schweizer Rechtliche Anforderungen/Praxis
Recht auf Remote Work Kein allgemeines Recht; basiert auf gegenseitigem Einvernehmen.
Vertragliche Grundlage Erfordert Vereinbarung (Arbeitsvertragsänderung oder separates Policy/Addendum).
Arbeitszeit Gilt die Regeln des Arbeitsgesetzes (Höchststunden, Ruhezeiten); Arbeitgeber muss Einhaltung sicherstellen und Stunden erfassen.
Gesundheit & Sicherheit Fürsorgepflicht des Arbeitgebers gilt auch für den Remote-Arbeitsplatz; Beratung zu Ergonomie und Sicherheit.
Versicherung Unfallversicherung deckt in der Regel arbeitsbedingte Unfälle während Remote-Arbeit.

Flexible Work Arrangement Options and Practices

Neben Vollzeit-Remote-Arbeit setzen Schweizer Unternehmen häufig verschiedene flexible Arbeitsmodelle um, um den Bedürfnissen der Mitarbeitenden und den Geschäftsanforderungen gerecht zu werden. Diese Modelle sollen den Mitarbeitenden mehr Kontrolle darüber geben, wann, wo und wie sie arbeiten, was Autonomie fördert und potenziell die Produktivität und die Mitarbeitermoral steigert.

Typische flexible Arbeitsoptionen umfassen:

  • Hybrid Work: Mitarbeitende teilen ihre Zeit zwischen Remote-Arbeit und Arbeit im Unternehmensbüro. Dieses Modell ist beliebt, da es Flexibilität mit persönlicher Zusammenarbeit verbindet.
  • Teilzeit: Mitarbeitende arbeiten weniger Stunden pro Woche als ein Vollzeitmitarbeitender. Diese Form der flexiblen Arbeit ist etabliert.
  • Job Sharing: Zwei oder mehr Mitarbeitende teilen sich die Verantwortlichkeiten einer Vollzeitstelle.
  • Flextime: Mitarbeitende haben die Flexibilität, ihre Start- und Endzeiten innerhalb eines festgelegten Kernzeitraums zu wählen.
  • Verkürzte Arbeitswoche: Mitarbeitende arbeiten Vollzeitstunden an weniger als fünf Tagen.

Eine erfolgreiche Umsetzung flexibler Arrangements erfordert klare Richtlinien, effektive Kommunikation und eine Vertrauenskultur. Arbeitgeber sollten Erwartungen hinsichtlich Verfügbarkeit, Zusammenarbeit und Leistung für jede Art von Arrangement definieren.

Data Protection and Privacy Considerations for Remote Workers

Datenschutz ist eine zentrale Herausforderung bei Remote-Arbeit, insbesondere bei der Verarbeitung sensibler Unternehmens- und Kundendaten außerhalb der kontrollierten Büroumgebung. Das Schweizer Bundesgesetz über den Datenschutz (FADP), das 2023 erheblich aktualisiert wurde, stellt strenge Anforderungen an Organisationen in Bezug auf die Verarbeitung personenbezogener Daten.

Arbeitgeber müssen geeignete technische und organisatorische Maßnahmen ergreifen, um Datensicherheit und Privatsphäre für Remote-Mitarbeitende zu gewährleisten. Dazu gehören:

  • Sicherer Zugriff: Implementierung sicherer Methoden zum Zugriff auf Unternehmensnetzwerke und -daten (z.B. VPNs, Multi-Faktor-Authentifizierung).
  • Gerätesicherheit: Sicherstellung, dass firmeneigene Geräte für Remote-Arbeit mit starken Passwörtern, Verschlüsselung und aktueller Sicherheitssoftware geschützt sind. Richtlinien sollten die Nutzung persönlicher Geräte (BYOD - Bring Your Own Device) regeln, falls erlaubt, und Sicherheitsanforderungen definieren.
  • Datenhandhabung: Klare Richtlinien für Mitarbeitende zur sicheren Handhabung, Speicherung und Übertragung sensibler Daten bei Remote-Arbeit.
  • Physische Sicherheit: Hinweise an Mitarbeitende zur Sicherung physischer Dokumente und Geräte im Remote-Arbeitsplatz.
  • Schulungen: Regelmäßige Schulungen zu Datenschutzbest Practices und Sicherheitsrichtlinien des Unternehmens.

Die Einhaltung des FADP ist essenziell, und Arbeitgeber sind verantwortlich dafür, sicherzustellen, dass Remote-Arbeitsplätze die Datensicherheit und den Schutz der Mitarbeitenden nicht beeinträchtigen.

Equipment and Expense Reimbursement Policies

Bei Remote-Arbeit stellen sich häufig Fragen zur Bereitstellung notwendiger Ausrüstung und zur Erstattung damit verbundener Kosten. Während das schweizerische Recht keine spezifische Ausstattungspflicht für Remote-Arbeit vorschreibt, impliziert die allgemeine Fürsorgepflicht des Arbeitgebers und das Prinzip der Verhältnismäßigkeit oft bestimmte Verantwortlichkeiten.

Häufige Praktiken und Überlegungen umfassen:

  • Ausstattung: Arbeitgeber stellen in der Regel essentielle Geräte wie Laptops, Monitore, Tastaturen und Mäuse bereit, um sicherzustellen, dass Mitarbeitende die notwendigen Werkzeuge haben und diese Sicherheitsstandards erfüllen.
  • Internet und Kommunikation: Richtlinien sollten die Kosten für Internetzugang und geschäftliche Telefonate regeln. Manche Arbeitgeber gewähren eine Pauschale oder erstatten einen Teil dieser Kosten.
  • Home-Office-Kosten: Erstattungen für andere Home-Office-Kosten wie Strom oder Heizung sind weniger üblich und hängen oft vom konkreten Remote-Arbeitsvertrag oder der Firmenpolitik ab. Es besteht keine allgemeine rechtliche Verpflichtung, diese Kosten zu erstatten, es sei denn, es ist ausdrücklich vereinbart oder für die Arbeitsleistung notwendig.
  • Möbel und Ergonomie: Obwohl keine gesetzliche Verpflichtung besteht, ein Home-Office einzurichten, sollten Arbeitgeber Hinweise zur ergonomischen Gestaltung geben und in manchen Fällen die Kosten für ergonomische Ausstattung anteilig übernehmen, wenn dies aus gesundheitlichen Gründen notwendig ist.

Klare Richtlinien, die festlegen, welche Ausrüstung bereitgestellt wird, welche Kosten erstattet werden und unter welchen Bedingungen, sind entscheidend, um Streitigkeiten zu vermeiden und Fairness zu gewährleisten.

Remote Work Technology Infrastructure and Connectivity

Eine robuste und zuverlässige technologische Infrastruktur ist grundlegend für den Erfolg der Remote-Arbeit. Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass Mitarbeitende die notwendigen Werkzeuge und die Konnektivität haben, um ihre Aufgaben effektiv und sicher aus der Ferne auszuführen.

Wichtige technologische Aspekte umfassen:

  • Konnektivität: Zuverlässiger Internetzugang ist essenziell. Während Mitarbeitende in der Regel für ihren Heim-Internetanschluss verantwortlich sind, müssen Arbeitgeber Situationen angehen, in denen die Konnektivität unzureichend ist.
  • Zusammenarbeitstools: Implementierung und Unterstützung von Kollaborationsplattformen (z.B. Videokonferenzen, Instant Messaging, Projektmanagement-Software) sind entscheidend für die Kommunikation und Teamarbeit in verteilten Teams.
  • Remote Access: Sicherer und zuverlässiger Remote-Zugriff auf Unternehmensnetzwerke, Anwendungen und Daten durch VPNs oder Cloud-Lösungen.
  • IT-Support: Sicherstellung, dass Remote-Mitarbeitende zeitnah und effektiv IT-Unterstützung bei technischen Problemen erhalten.
  • Sicherheitssoftware: Einsatz und Verwaltung von Sicherheitssoftware (Antivirus, Firewalls, Endpunktschutz) auf Geräten, die für Remote-Arbeit genutzt werden.

Investitionen in geeignete Technologie und die Bereitstellung adäquater technischer Unterstützung sind entscheidende Faktoren für produktive und sichere Remote-Work-Operationen in der Schweiz.

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