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Vereinbarungen in Portugal

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Learn about employment contracts and agreements in Portugal

Updated on April 25, 2025

Die Etablierung konformer Arbeitsverhältnisse in Portugal erfordert ein umfassendes Verständnis des nationalen Arbeitsrechtsrahmens. Ein gut ausgearbeiteter Arbeitsvertrag ist das Fundament dieses Verhältnisses und definiert klar die Bedingungen und Konditionen der Beschäftigung für sowohl den Arbeitgeber als auch den Arbeitnehmer. Die Einhaltung lokaler Vorschriften ist entscheidend, um potenzielle Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden und einen reibungslosen Betriebsablauf beim Einstellen in Portugal zu gewährleisten.

Das portugiesische Arbeitsrecht bietet spezifische Richtlinien bezüglich der Form, des Inhalts und der Arten von Arbeitsverträgen, die verwendet werden können. Das Navigieren durch diese Anforderungen ist für Unternehmen, die expandieren oder lokal einstellen möchten, unerlässlich, um sicherzustellen, dass alle Vereinbarungen die notwendigen rechtlichen Standards erfüllen und die Interessen beider Parteien schützen.

Arten von Arbeitsverträgen

Das portugiesische Recht erkennt hauptsächlich zwei Hauptarten von Arbeitsverträgen an: unbefristete Verträge und befristete Verträge. Während unbefristete Verträge die Standard- und bevorzugte Form sind, sind befristete Verträge unter bestimmten Umständen und für begrenzte Zeiträume erlaubt.

Vertragstyp Beschreibung Typische Anwendungsfälle Dauer
Unbefristeter Standardvertrag ohne vorbestimmtes Enddatum. Dauerhafte Rollen, Kernaktivitäten des Unternehmens. Unbegrenzt
Befristeter Vertrag mit festem Enddatum oder Dauer. Muss gesetzlich gerechtfertigt sein. Vorübergehende Projekte, saisonale Arbeit, Ersatz für abwesende Mitarbeiter, neue Unternehmungen. In der Regel begrenzt (z.B. Anfangszeitraum bis zu 2 Jahre, verlängerbar bis zu 3 Mal, Gesamtdauerbegrenzungen gelten).
Teilzeit Kann unbefristet oder befristet sein, aber mit weniger Arbeitsstunden als Vollzeit. Rollen, die weniger als die standardmäßigen Vollzeitstunden erfordern. Variiert je nach zugrunde liegendem Vertragstyp.
Intermittierend Arbeit, die in wechselnden Perioden von Aktivität und Inaktivität ausgeführt wird. Aktivitäten mit unregelmäßigen oder zyklischen Bedürfnissen. Variiert.

Befristete Verträge müssen schriftlich erfolgen und den Grund für ihre vorübergehende Natur klar angeben. Es gibt strenge Regeln bezüglich ihrer Dauer und Verlängerung, die dazu dienen, ihre missbräuchliche Verwendung für Rollen zu verhindern, die tatsächlich dauerhaft sind.

Wesentliche Klauseln

Portugiesische Arbeitsverträge müssen mehrere obligatorische Klauseln enthalten, um als gültig und gesetzeskonform zu gelten. Während zusätzliche Klauseln aufgenommen werden können, sind diese Kernelemente gesetzlich vorgeschrieben.

  • Identifikation der Parteien: Vollständige Namen, Adressen und Identifikationsdaten sowohl des Arbeitgebers als auch des Arbeitnehmers.
  • Stellenbezeichnung und Beschreibung: Eine klare Definition der Rolle, Verantwortlichkeiten und Pflichten des Arbeitnehmers.
  • Arbeitsort: Angabe des primären Standorts, an dem die Arbeit ausgeführt wird.
  • Arbeitszeiten: Details zum täglichen und wöchentlichen Arbeitsplan, einschließlich Beginn- und Endzeiten sowie Pausen.
  • Vergütung: Angabe des Grundgehalts, Zahlungsfrequenz und etwaiger zusätzlicher Leistungen oder Zulagen.
  • Startdatum: Das Datum, an dem das Beschäftigungsverhältnis beginnt.
  • Dauer (bei befristeten Verträgen): Das spezifische Enddatum oder die Kriterien zur Bestimmung des Enddatums bei befristeten Verträgen.
  • Probezeit: Angabe, ob eine Probezeit gilt, und deren Dauer.
  • Jahresurlaub: Anspruch auf bezahlten Jahresurlaub.
  • Kollektivvertrag (falls zutreffend): Verweis auf einen relevanten Kollektivvertrag, der das Arbeitsverhältnis regelt.

Verträge sollten schriftlich erfolgen und von beiden Parteien unterzeichnet werden.

Probezeit

Eine Probezeit (período experimental) ermöglicht es sowohl dem Arbeitgeber als auch dem Arbeitnehmer, die Eignung des Verhältnisses zu beurteilen. Die Dauer der Probezeit variiert je nach Vertragstyp und Rolle des Arbeitnehmers.

Vertragstyp Rolle/Qualifikation des Arbeitnehmers Maximale Dauer
Unbefristeter Allgemeine Arbeitnehmer 90 Tage
Unbefristeter Arbeitnehmer in Positionen mit hoher Komplexität oder technischem Fachwissen 180 Tage
Unbefristeter Managementpositionen oder Rollen mit hohem Vertrauen 240 Tage
Befristeter Verträge, die 6 Monate oder länger dauern 30 Tage
Befristeter Verträge, die kürzer als 6 Monate sind 15 Tage

Während der Probezeit kann jede Partei den Vertrag ohne vorherige Ankündigung oder Entschädigung kündigen, es sei denn, es wurde etwas anderes vereinbart oder die Dauer überschreitet bestimmte Grenzen (z.B. 120 Tage für allgemeine Arbeitnehmer bei unbefristeten Verträgen, mit Kündigungsfrist).

Vertraulichkeits- und Wettbewerbsverbotsklauseln

Vertraulichkeits- und Wettbewerbsverbotsklauseln sind in portugiesischen Arbeitsverträgen zulässig, unterliegen jedoch spezifischen gesetzlichen Anforderungen, um durchsetzbar zu sein.

  • Vertraulichkeitsklauseln: Diese sind in der Regel durchsetzbar, sofern sie angemessen im Umfang und in der Dauer sind und legitime Geschäftsinteressen betreffen (z.B. Geschäftsgeheimnisse, proprietäre Informationen). Sie bleiben in der Regel auch nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses wirksam.
  • Wettbewerbsverbotsklauseln: Diese Klauseln beschränken einen Arbeitnehmer darin, nach Verlassen des Unternehmens für einen Wettbewerber zu arbeiten oder ein konkurrierendes Unternehmen zu gründen. Damit eine Wettbewerbsverbotsklausel in Portugal gültig und durchsetzbar ist, muss sie mehrere strenge Kriterien erfüllen:
    • Sie muss schriftlich erfolgen.
    • Sie muss in der Dauer begrenzt sein (in der Regel bis zu 2 Jahre, oder bis zu 3 Jahre, wenn der Arbeitgeber während der Restriktionsperiode eine Entschädigung leistet).
    • Sie muss in geografischer Hinsicht begrenzt sein.
    • Sie muss sich auf Aktivitäten beschränken, die tatsächlich mit dem Geschäft des Arbeitgebers konkurrieren könnten.
    • Sie muss dem Arbeitnehmer während der Restriktionsperiode eine Entschädigung bieten, es sei denn, die Rolle des Arbeitnehmers beinhaltete den Zugang zu hochsensiblen Informationen oder Geschäftsgeheimnissen, in diesem Fall ist eine Entschädigung möglicherweise nicht zwingend erforderlich, wird jedoch häufig zur Verbesserung der Durchsetzbarkeit eingeschlossen.

Die Gerichte prüfen Wettbewerbsverbotsklauseln genau, und sie werden nur aufrechterhalten, wenn sie notwendig sind, um die legitimen Interessen des Arbeitgebers zu schützen und den Arbeitnehmer nicht unangemessen in seiner Arbeitsfähigkeit einschränken.

Vertragsänderung und -kündigung

Jede wesentliche Änderung eines bestehenden Arbeitsvertrags, wie Änderungen der Aufgaben, Arbeitszeiten oder Gehalt, erfordert in der Regel die gegenseitige schriftliche Zustimmung beider Parteien. Einseitige Änderungen durch den Arbeitgeber sind grundsätzlich nicht erlaubt, es sei denn, sie sind gesetzlich oder durch einen Tarifvertrag unter bestimmten Umständen ausdrücklich gestattet.

Die Beendigung eines Arbeitsverhältnisses in Portugal kann auf verschiedene Weisen erfolgen, jeweils mit spezifischen gesetzlichen Anforderungen:

  • Einvernehmliche Beendigung: Beide Parteien einigen sich schriftlich auf die Beendigung des Vertrags.
  • Ablauf der Befristung: Bei befristeten Verträgen endet der Vertrag automatisch zum festgelegten Datum, wobei je nach Dauer Kündigungsfristen gelten können.
  • Kündigung durch den Arbeitnehmer (Kündigung): Der Arbeitnehmer muss dem Arbeitgeber schriftlich kündigen, wobei die erforderliche Kündigungsfrist je nach Dienstzeit und Vertragstyp variiert.
  • Kündigung durch den Arbeitgeber: Diese unterliegt strengen gesetzlichen Gründen und Verfahren. Gültige Gründe für eine Kündigung durch den Arbeitgeber sind:
    • Außerordentlicher Kündigungsgrund: Aufgrund schwerwiegenden Fehlverhaltens des Arbeitnehmers. Erfordert ein Disziplinarverfahren.
    • Kündigung bei Massenentlassung: Kündigung mehrerer Arbeitnehmer aus Markt-, Struktur- oder Technologiefaktoren. Erfordert ein spezielles gesetzliches Verfahren.
    • Kündigung wegen Ungeeignetheit: Aufgrund mangelnder Anpassung des Arbeitnehmers an die Arbeit oder Veränderungen am Arbeitsplatz. Erfordert spezifische Bedingungen und Verfahren.
    • Kündigung wegen Wegfall der Stelle: Aufgrund der Eliminierung der Rolle des Arbeitnehmers aus Markt-, Struktur- oder Technologiefaktoren. Erfordert spezifische Bedingungen und Verfahren.

Bei Kündigungen durch den Arbeitgeber (außer bei gerechtfertigtem Grund, der dem Arbeitnehmer zurechenbar ist) hat der Arbeitnehmer in der Regel Anspruch auf Abfindungszahlungen, die auf seiner Dienstzeit und seinem Gehalt basieren, sowie auf andere Ansprüche wie ausstehende Urlaubsvergütung. Strenge Verfahrensregeln müssen eingehalten werden, damit eine vom Arbeitgeber eingeleitete Kündigung rechtmäßig ist.

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