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Fernarbeit in Spanien

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Understand remote work regulations and policies in Spanien

Updated on April 25, 2025

Remote work und flexible Arbeitsmodelle sind in Spanien zunehmend verbreitet und verändern traditionelle Arbeitsplatzmodelle. Dieser Wandel, beschleunigt durch globale Ereignisse, hat zu einem stärkeren Fokus auf die Anpassung rechtlicher Rahmenbedingungen und Unternehmenspraktiken geführt, um verteilte Teams zu unterstützen und den Mitarbeitenden mehr Autonomie bezüglich ihres Arbeitsortes und -zeitplans zu gewähren. Während Unternehmen diese Modelle weiterhin annehmen, ist das Verständnis der spezifischen Vorschriften und praktischen Überlegungen in Spanien entscheidend für eine konforme und effektive Umsetzung.

Die Navigation im Bereich Remote und flexible Arbeit in Spanien erfordert ein klares Verständnis der Rechte und Pflichten sowohl für Arbeitgeber als auch für Mitarbeitende. Dazu gehört die Einhaltung spezifischer Gesetzgebungen zur Fernarbeit, die Sicherstellung der Datensicherheit, das Management von Ausrüstung und Ausgaben sowie die Etablierung robuster technologischer Grundlagen, um reibungslose Abläufe unabhängig vom Standort zu gewährleisten.

Remote Work-Regelungen und rechtlicher Rahmen

Spanien verfügt über spezifische Gesetzgebungen zur Fernarbeit, hauptsächlich Gesetz 10/2021, das Remote Work regelt (Ley 10/2021, de 9 de julio, de trabajo a distancia). Dieses Gesetz definiert Remote Work als regelmäßige Arbeit, die am Wohnsitz des Mitarbeitenden oder an einem vom Mitarbeitenden gewählten Ort ausgeführt wird, für mindestens 30 % der Arbeitsstunden über einen Referenzzeitraum von drei Monaten oder die proportionale Entsprechung basierend auf der Dauer des Arbeitsvertrags.

Wesentliche Aspekte des rechtlichen Rahmens umfassen:

  • Freiwilligkeit: Remote Work muss freiwillig für sowohl den Mitarbeitenden als auch den Arbeitgeber sein. Es darf nicht aufgezwungen werden.
  • Schriftliche Vereinbarung: Vor Beginn der Remote-Arbeit ist eine schriftliche Vereinbarung erforderlich. Diese muss spezifische Aspekte wie die Inventarliste der bereitgestellten Ausrüstung, Kostenerstattung, Arbeitszeiten, Kontrollmethoden und Dauer enthalten.
  • Gleiche Rechte: Remote Mitarbeitende haben die gleichen Rechte wie vor Ort Beschäftigte, einschließlich Ansprüche auf Vergütung, Arbeitsplatzsicherheit, Arbeitszeit, Ruhezeiten, Weiterbildung und Beförderung.
  • Arbeitgeberpflichten: Arbeitgeber müssen die notwendige Ausrüstung und Werkzeuge für Remote Work bereitstellen und die damit verbundenen Kosten decken. Sie müssen auch das Recht des Mitarbeitenden auf Disconnect sowie die Einhaltung von Arbeitsschutz- und Sicherheitsstandards für den Remote-Arbeitsplatz gewährleisten.
  • Recht auf Disconnect: Mitarbeitende haben das Recht, außerhalb ihrer festgelegten Arbeitszeiten den Kontakt zur Arbeit zu unterbrechen, um ihre Ruhezeit, Feiertage sowie persönliche und familiäre Privatsphäre zu wahren.

Optionen und Praktiken für flexible Arbeitsarrangements

Neben Vollzeit-Remote-Arbeit setzen spanische Unternehmen häufig verschiedene flexible Arbeitsmodelle um, um den Bedürfnissen der Mitarbeitenden und den Geschäftsanforderungen gerecht zu werden. Diese reichen von hybriden Modellen bis hin zu flexiblen Arbeitszeiten.

Gängige flexible Arrangements umfassen:

  • Hybrid Work: Mitarbeitende teilen ihre Zeit zwischen Remote-Arbeit und Arbeit im Büro auf. Das konkrete Verhältnis (z.B. 2 Tage remote, 3 Tage im Büro) wird oft vereinbart oder durch die Unternehmenspolitik festgelegt.
  • Flexible Arbeitszeiten (Flexitime): Mitarbeitende haben einen gewissen Spielraum bei der Festlegung ihrer Start- und Endzeiten, sofern sie ihre vertraglich vereinbarten Stunden erfüllen und bei Bedarf Kernarbeitszeiten abdecken.
  • Verkürzte Arbeitswoche: Mitarbeitende leisten ihre Vollzeitstunden in weniger als fünf Tagen (z.B. 40 Stunden in vier Tagen).
  • Job Sharing: Zwei oder mehr Teilzeitmitarbeitende teilen sich die Verantwortlichkeiten einer Vollzeitstelle.

Die Umsetzung dieser Arrangements erfordert klare Richtlinien, effektive Kommunikation und oft Anpassungen im Managementstil sowie bei Team-Tools.

Datenschutz- und Privatsphäre-Bedenken bei Remote-Mitarbeitenden

Datenschutz und Privatsphäre sind zentrale Anliegen bei Remote-Arbeit, insbesondere unter den strengen Vorschriften der General Data Protection Regulation (GDPR) und spanischen Datenschutzgesetzen. Arbeitgeber müssen proaktiv Maßnahmen ergreifen, um die Einhaltung sicherzustellen.

Wichtige Überlegungen umfassen:

  • Sicherer Zugriff: Implementierung sicherer Methoden zum Zugriff auf Unternehmensnetzwerke und -daten, z.B. Virtual Private Networks (VPNs) und Multi-Faktor-Authentifizierung.
  • Gerätesicherheit: Sicherstellung, dass genutzte Geräte, egal ob firmeneigen oder privat (bei erlaubter Bring Your Own Device - BYOD - Policy), ausreichend geschützt sind, z.B. mit aktueller Antivirensoftware, Firewalls und Verschlüsselung.
  • Datenhandhabungsrichtlinien: Klare Vorgaben, wie Mitarbeitende sensible Daten bei Remote-Arbeit behandeln sollen, inklusive Speicherung, Übertragung und Entsorgung.
  • Schulungen: Regelmäßige Schulungen für Remote-Mitarbeitende zu Datenschutzbest Practices und Sicherheitsprotokollen des Unternehmens.
  • Überwachung: Falls die Überwachung der Remote-Arbeit notwendig ist, muss diese rechtskonform erfolgen, die Privatsphäre der Mitarbeitenden respektieren und transparent über Art und Umfang der Überwachung informieren.

Richtlinien für Ausrüstungs- und Kostenerstattung

Spanisches Recht schreibt vor, dass Arbeitgeber die notwendigen Mittel, Ausrüstung und Werkzeuge für Remote Work bereitstellen und die damit verbundenen Kosten decken müssen. Dies ist eine bedeutende Verpflichtung für Unternehmen, die Remote Work umsetzen.

Spezifische Anforderungen und gängige Praktiken umfassen:

  • Bereitstellung von Ausrüstung: Arbeitgeber stellen typischerweise essentielle Geräte wie Laptops, Monitore, Tastaturen, Mäuse und ggf. Bürostühle oder ergonomische Ausrüstung bereit.
  • Kostenübernahme: Das Gesetz verlangt, dass Arbeitgeber Ausgaben im Zusammenhang mit Remote Work decken. Obwohl es keine genauen Beträge oder Kategorien vorschreibt, umfasst dies häufig einen Beitrag zu Internet- und Stromkosten.
  • Verhandlung: Die genaue Höhe und Methode der Kostenerstattung wird oft in Tarifverträgen oder individuellen Remote Work-Vereinbarungen geregelt.
  • Dokumentation: Es ist ratsam, dass Unternehmen eine klare Richtlinie haben, die auflistet, welche Ausgaben übernommen werden und wie die Erstattung erfolgt.

Infrastruktur für Remote Work-Technologie und Konnektivität

Eine robuste technologische Infrastruktur ist grundlegend für den Erfolg von Remote-Arbeitsarrangements. Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass Mitarbeitende die notwendigen Werkzeuge und die Konnektivität haben, um ihre Aufgaben effektiv und sicher aus der Ferne zu erfüllen.

Wesentliche Komponenten umfassen:

  • Zuverlässige Konnektivität: Mitarbeitende benötigen stabile und ausreichend schnelle Internetzugänge. Während der Arbeitgeber typischerweise an den Internetkosten beteiligt ist, ist es wichtig, dass der Mitarbeitende Zugang zu einer geeigneten Verbindung an seinem gewählten Remote-Ort hat.
  • Kollaborationstools: Implementierung und Unterstützung von Kommunikations- (z.B. Instant Messaging, Videokonferenzen) und Kollaborationstools (z.B. geteilte Dokumente, Projektmanagement-Software).
  • Remote-Access-Systeme: Sicherer und zuverlässiger Zugriff auf Unternehmenssysteme, Anwendungen und Dateien, häufig durch VPNs oder cloudbasierte Lösungen.
  • IT-Support: Einrichtung effektiver Remote-IT-Supportmechanismen, um Mitarbeitende bei technischen Problemen zu unterstützen.
  • Sicherheitssoftware: Einsatz und Verwaltung notwendiger Sicherheitssoftware auf Remote-Geräten, inklusive Antivirus, Anti-Malware und ggf. Endpoint Detection and Response (EDR).
Martijn
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