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Vereinbarungen in Australien

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Learn about employment contracts and agreements in Australien

Updated on April 25, 2025

Die Etablierung konformer Arbeitsverhältnisse in Australien erfordert ein klares Verständnis des rechtlichen Rahmens, der Arbeitsverträge regelt. Diese Verträge bilden die Grundlage der Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, in der die Bedingungen der Beschäftigung, Rechte und Pflichten festgelegt sind. Es ist entscheidend, dass diese Vereinbarungen den Standards des Fair Work Act 2009 (Cth) und den National Employment Standards (NES) sowie den anwendbaren modernen Awards oder Unternehmensvereinbarungen entsprechen, um Streitigkeiten zu vermeiden.

Ein gut ausgearbeiteter Arbeitsvertrag bietet Sicherheit und Klarheit, indem er Aspekte von der Vergütung und den Arbeitszeiten bis hin zu Urlaubsansprüchen und Kündigungsverfahren abdeckt. Für Unternehmen, die in Australien einstellen, insbesondere solche, die remote oder ohne eine lokale Einheit operieren, kann die Navigation durch diese Anforderungen komplex sein. Die Nutzung eines Employer of Record-Services kann diesen Prozess vereinfachen und sicherstellen, dass alle Arbeitsverträge rechtlich einwandfrei und konform mit australischem Recht sind.

Arten von Arbeitsverträgen

In Australien werden Arbeitsverhältnisse typischerweise unter verschiedenen Vertragsarten strukturiert, die hauptsächlich durch ihre Dauer und Art der Arbeit unterschieden werden. Die häufigsten sind unbefristete (permanente) und befristete Verträge.

  • Unbefristete (permanente) Beschäftigung: Dies ist die Standardform der Beschäftigung, bei der der Vertrag bis zur Kündigung durch eine der Parteien gemäß den gesetzlichen Anforderungen oder den Vertragsbedingungen fortbesteht. Permanente Mitarbeitende können Vollzeit oder Teilzeit sein und erhalten laufende Ansprüche wie bezahlten Urlaub und Abfindungszahlungen (je nach Anspruchsberechtigung).
  • Befristete Beschäftigung: Diese Vertragsart gilt für einen bestimmten Zeitraum oder eine bestimmte Aufgabe. Das Arbeitsverhältnis endet automatisch an einem festgelegten Datum oder nach Abschluss der definierten Aufgabe. Während befristete Verträge für spezifische Projekte oder temporäre Bedürfnisse geeignet sind, kann die wiederholte Nutzung für die gleiche Rolle manchmal als Versuch angesehen werden, dauerhafte Beschäftigungsobliegenheiten zu umgehen. Befristete Verträge müssen weiterhin den NES und anwendbaren Awards entsprechen.
  • Aushilfsarbeit: Aushilfskräfte werden auf Stunden- oder Tagesbasis beschäftigt, ohne dass eine feste Zusage seitens des Arbeitgebers für eine fortlaufende Arbeit besteht, oder seitens des Arbeitnehmers, verfügbar zu sein. Sie werden typischerweise mit einem höheren Stundenlohn (Aushilfszuschlag) vergütet, anstelle von Ansprüchen wie bezahltem Jahresurlaub oder Krankentagen. Kürzlich eingeführte Regelungen bieten berechtigten Aushilfskräften die Möglichkeit, in eine unbefristete Beschäftigung umzuwandeln.
Vertragsart Dauer Wesentliche Merkmale
Unbefristet Laufend bis zur Kündigung Standardbeschäftigung, laufende Ansprüche, Vollzeit oder Teilzeit
Befristet Bestimmter Zeitraum oder Abschluss einer Aufgabe Endet automatisch, geeignet für Projekte/temporäre Bedürfnisse, muss NES/awards entsprechen
Aushilfe Stunden/täglich, keine feste Zusage Aushilfszuschlag, keine bezahlten Urlaubsansprüche, Weg in die unbefristete Beschäftigung

Wesentliche Klauseln in Arbeitsverträgen

Australische Arbeitsverträge müssen bestimmte obligatorische Bedingungen enthalten und sollten andere wichtige Konditionen klar umreißen. Während die NES einen Schutzschirm mit Mindestansprüchen bietet, die nicht unterschritten werden dürfen, können der Vertrag, der Award oder die Unternehmensvereinbarung Bedingungen enthalten, die großzügiger sind.

Typischerweise umfassen wesentliche Klauseln:

  • Identifikation der Parteien: Vollständige rechtliche Namen des Arbeitgebers und Arbeitnehmers.
  • Beginn der Beschäftigung: Das Datum, an dem die Beschäftigung beginnt.
  • Position und Aufgaben: Berufsbezeichnung, Berichtslinien und eine allgemeine Beschreibung der Aufgaben und Verantwortlichkeiten.
  • Arbeitsort: Der primäre Arbeitsort.
  • Arbeitszeiten: Standardarbeitszeiten, Arbeitstage und Erwartungen bezüglich Überstunden.
  • Vergütung: Gehalt oder Lohnsatz, Zahlungsfrequenz und Details zu Superannuation-Beiträgen (obligatorische Arbeitgeberbeiträge zu einer Rentenversicherung).
  • Urlaubsansprüche: Während die NES Mindestansprüche (z.B. Jahresurlaub, persönliche/Betreuungsurlaub, Langzeitdiensturlaub) festlegt, kann der Vertrag regeln, wie Urlaub angesammelt und genommen wird.
  • Kündigungsfristen: Anforderungen an die Kündigung durch eine der Parteien, die die Mindestfristen der NES erfüllen oder übersteigen müssen.
  • Verweis auf Award oder Unternehmensvereinbarung: Identifikation des anwendbaren industriellen Instruments, falls vorhanden, das die Vertragsbedingungen ergänzt.
  • Vertraulichkeit: Verpflichtungen zum Schutz von Unternehmensinformationen.
  • Beendigung: Gründe und Verfahren für die Beendigung des Arbeitsverhältnisses.

Probezeit

Probezeiten sind in australischen Arbeitsverträgen üblich und erlauben sowohl dem Arbeitgeber als auch dem Arbeitnehmer, die Eignung der Rolle und der Zusammenarbeit zu beurteilen. Obwohl sie gesetzlich nicht vorgeschrieben sind, sind sie eine weit verbreitete Praxis.

  • Typische Dauer: Probezeiten dauern üblicherweise drei bis sechs Monate. Eine sechsmonatige Frist entspricht dem Mindestbeschäftigungszeitraum, der erforderlich ist, damit ein Arbeitnehmer vor ungerechtfertigter Kündigung gemäß dem Fair Work Act geschützt ist (bei Arbeitgebern mit 15 oder mehr Mitarbeitenden; bei kleinen Unternehmen mit weniger als 15 Mitarbeitenden beträgt die Frist 12 Monate).
  • Zweck: Während der Probezeit kann das Arbeitsverhältnis oft mit kürzerer Kündigungsfrist beendet werden als nach Ablauf der Frist, vorausgesetzt, die Bedingungen sind im Vertrag klar geregelt und entsprechen den Mindestkündigungsfristen.
  • Rechtliche Überlegungen: Auch während der Probezeit sind Arbeitnehmer durch allgemeine Schutzbestimmungen im Fair Work Act geschützt, die unfaire Maßnahmen (wie Kündigung) aus diskriminierenden Gründen oder wegen der Ausübung eines Arbeitsplatzrechts verbieten. Eine Kündigung während der Probezeit muss fair und rechtmäßig erfolgen.

Vertraulichkeit und restriktive Klauseln

Arbeitsverträge enthalten häufig Klauseln, die den Arbeitgeber vor Wettbewerbsnachteilen schützen, wie Vertraulichkeits- und restriktive Klauseln (z.B. Non-Compete-Klauseln).

  • Vertraulichkeitsklauseln: Diese sind üblich und in der Regel durchsetzbar. Sie verpflichten Mitarbeitende, sensible Unternehmensinformationen während und nach der Beschäftigung vertraulich zu behandeln. Der Umfang sollte angemessen sein und klar definieren, was vertrauliche Informationen sind.
  • Restriktive Klauseln (z.B. Non-Compete, Non-Solicitation): Diese Klauseln sollen die Tätigkeiten eines Mitarbeiters nach Austritt aus dem Unternehmen einschränken, z.B. bei der Arbeit für einen Wettbewerber oder bei der Abwerbung ehemaliger Kunden oder Mitarbeitender. Ihre Durchsetzbarkeit hängt vom Gericht ab und ist stark von ihrer Angemessenheit abhängig.
  • Durchsetzbarkeit: Australische Gerichte werden restriktive Klauseln nur dann durchsetzen, wenn sie in Umfang, Dauer und geografischem Gebiet als angemessen gelten und notwendig sind, um ein legitimes Geschäftsinteresse zu schützen (z.B. Geschäftsgeheimnisse, vertrauliche Informationen, Kundenbeziehungen). Übermäßig breite oder lange Einschränkungen sind wahrscheinlich unwirksam. Arbeitgeber müssen diese Klauseln sorgfältig formulieren, damit sie nicht weiter gehen als notwendig.

Vertragsänderung und -beendigung

Die Änderung eines bestehenden Arbeitsvertrags erfordert die Zustimmung beider Parteien. Einseitige Änderungen durch den Arbeitgeber sind in der Regel nicht zulässig und könnten eine Vertragsverletzung oder Ansprüche auf unrechtmäßige oder fristlose Kündigung nach sich ziehen. Alle vereinbarten Änderungen sollten schriftlich dokumentiert werden.

Die Beendigung des Arbeitsverhältnisses muss den Vertragsbedingungen, dem anwendbaren Award/Unternehmensvereinbarung und dem Fair Work Act entsprechen.

  • Kündigung mit Frist: Beide Parteien können das Arbeitsverhältnis durch Einhaltung der im Vertrag oder in der NES festgelegten Frist kündigen (je nachdem, was länger ist). Eine Zahlung anstelle der Kündigungsfrist ist ebenfalls möglich.
  • Fristlose Kündigung: Bei schwerwiegendem Fehlverhalten kann der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis ohne Frist kündigen. Was schwerwiegendes Fehlverhalten ist, wird in den Fair Work Regulations definiert und umfasst Diebstahl, Betrug oder schwerwiegende Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften.
  • Redundanz: Wenn eine Position nicht mehr benötigt wird, kann der Arbeitnehmer entlassen werden. Dieser Prozess erfordert eine echte Redundanz, Konsultation mit dem Arbeitnehmer und die Zahlung einer Abfindung (falls basierend auf NES und der Dauer der Beschäftigung erforderlich).
  • Unfaire Kündigung: Arbeitnehmer, die die Mindestbeschäftigungszeit (6 oder 12 Monate) erfüllt haben und keine Hochverdiener sind, können eine Beschwerde wegen unfairer Kündigung einreichen, wenn ihre Kündigung hart, ungerecht oder unangemessen war. Arbeitgeber müssen einen gültigen Grund haben und einen fairen Prozess einhalten.
Martijn
Daan
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