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Vereinbarungen in Guadeloupe

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Updated on April 25, 2025

Etablierung konformer Arbeitsverhältnisse in Guadeloupe

Die Einrichtung konformer Arbeitsverhältnisse in Guadeloupe erfordert ein gründliches Verständnis des lokalen Arbeitsrechts, das weitgehend auf den Prinzipien des französischen Arbeitsgesetzbuchs basiert, die an den spezifischen Kontext der Überseegebiete angepasst sind. Ein gut ausgearbeiteter Arbeitsvertrag ist grundlegend und dient als rechtliche Basis für die Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Er definiert die Bedingungen und Konditionen der Beschäftigung, sorgt für Klarheit und schützt die Rechte und Pflichten beider Parteien.

Das Navigieren durch die Nuancen von Arbeitsverträgen, einschließlich der verschiedenen verfügbaren Typen und der obligatorischen Klauseln, die sie enthalten müssen, ist entscheidend für Unternehmen, die in Guadeloupe tätig sind oder Personen beschäftigen. Die Einhaltung der lokalen Vorschriften bezüglich Probezeiten, restriktiver Klauseln und der Verfahren zur Änderung oder Beendigung von Verträgen ist unerlässlich, um potenzielle Rechtsstreitigkeiten und Strafen zu vermeiden.

Arten von Arbeitsverträgen

Das Arbeitsrecht in Guadeloupe erkennt hauptsächlich zwei Haupttypen von Arbeitsverträgen an, ähnlich wie im französischen Mutterland, die dazu bestimmt sind, unterschiedliche Beschäftigungsbedürfnisse und -dauern abzudecken.

Vertragsart Abkürzung Beschreibung Typische Anwendungsfälle
Contract of Indefinite Duration CDI Die Standardform des Arbeitsvertrags, ohne festgelegtes Enddatum. Es stellt eine stabile Beschäftigung dar. Dauerstellen, Kernaktivitäten des Unternehmens.
Contract of Fixed Duration CDD Wird für spezifische, temporäre Aufgaben verwendet. Es hat ein definiertes Enddatum oder ist an ein bestimmtes Ereignis gebunden. Vertretung eines abwesenden Mitarbeiters, temporärer Beschäftigungsanstieg, saisonale Arbeit, spezielle Projekte.

CDD-Verträge sind streng geregelt und dürfen nur in bestimmten, gesetzlich festgelegten Umständen verwendet werden. Ihre Dauer ist begrenzt, und sie können nur eine begrenzte Anzahl von Malen verlängert werden. Die missbräuchliche Verwendung eines CDD kann dazu führen, dass es vom Arbeitsgericht als CDI neu qualifiziert wird.

Wesentliche Klauseln in Arbeitsverträgen

Arbeitsverträge in Guadeloupe, egal ob CDI oder CDD, müssen mehrere obligatorische Klauseln enthalten, um rechtlich gültig und konform zu sein. Während die spezifischen Anforderungen je nach Vertragstyp und Tarifvertrag leicht variieren können, sind die Kernelemente universell erforderlich.

Wichtige obligatorische Klauseln umfassen typischerweise:

  • Identifikation der Parteien: Vollständige rechtliche Namen und Adressen des Arbeitgebers und des Arbeitnehmers.
  • Stellenbezeichnung und -beschreibung: Eine klare Definition der Position, der Pflichten und Verantwortlichkeiten des Mitarbeiters.
  • Arbeitsort: Der primäre Ort, an dem der Mitarbeiter seine Aufgaben ausführt.
  • Beginn der Beschäftigung: Das Datum, an dem die Beschäftigung beginnt.
  • Vertragsdauer: Für CDD-Verträge das spezifische Enddatum oder das Ereignis, das zum Ende des Vertrags führt. Für CDI ist es unbefristet.
  • Vergütung: Das Bruttogehalt, einschließlich Grundgehalt, Boni und sonstiger Vergütungsbestandteile, sowie die Zahlungsfrequenz.
  • Arbeitszeiten: Die üblichen wöchentlichen oder monatlichen Arbeitsstunden unter Bezugnahme auf anwendbare gesetzliche Grenzen und Tarifverträge.
  • Bezahlter Urlaub: Bezugnahme auf den Anspruch des Mitarbeiters auf bezahlten Jahresurlaub gemäß gesetzlichen Bestimmungen und Tarifverträgen.
  • Probezeit: Falls zutreffend, Dauer und Bedingungen der Probezeit.
  • Tarifvertrag: Bezugnahme auf den anwendbaren Tarifvertrag, falls vorhanden.
  • Sozialversicherung und Rente: Informationen über die Zugehörigkeit des Mitarbeiters zur Sozialversicherung und Rentenversicherung.

Zusätzliche Klauseln können je nach spezifischer Rolle und Branche erforderlich oder ratsam sein, wie Mobilitätsklauseln, Vertraulichkeitsvereinbarungen oder Wettbewerbsverbote, sofern sie den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

Vorschriften und Praktiken zur Probezeit

Die Probezeit (période d'essai) ermöglicht es sowohl dem Arbeitgeber als auch dem Arbeitnehmer, die Eignung des Arbeitsverhältnisses zu bewerten, bevor es dauerhaft wird. Die Vorschriften regeln ihre Dauer und Bedingungen.

Die maximale Dauer einer Probezeit hängt vom Vertragstyp und der beruflichen Kategorie des Mitarbeiters ab:

Vertragsart Berufliche Kategorie Maximale Anfangsdauer Mögliche Verlängerung Maximale Gesamtdauer
CDI Facharbeiter 1 Monat Ja 2 Monate
CDI Angestellte 2 Monate Ja 4 Monate
CDI Aufsichtspersonen/Techniker 3 Monate Ja 6 Monate
CDI Führungskräfte 4 Monate Ja 8 Monate
CDD Weniger als 6 Monate 1 Tag pro gearbeiteter Woche Nein Max. 2 Wochen
CDD 6 Monate oder mehr 1 Monat Nein 1 Monat

Eine Verlängerung der Probezeit bei CDI ist nur möglich, wenn dies ausdrücklich im ursprünglichen Arbeitsvertrag oder Tarifvertrag festgelegt ist und die ausdrückliche Zustimmung des Mitarbeiters vorliegt. Während der Probezeit kann jede Partei den Vertrag mit einer relativ kurzen Kündigungsfrist kündigen, die je nach Dauer der Beschäftigung während der Probezeit variiert.

Vertraulichkeits- und Wettbewerbsverbotsklauseln

Vertraulichkeits- und Wettbewerbsverbotsklauseln sind gängige restriktive Vereinbarungen, die in Arbeitsverträgen enthalten sind, insbesondere bei Rollen mit sensiblen Informationen oder strategischen Positionen.

  • Vertraulichkeitsklauseln: Diese Klauseln sollen die proprietären Informationen des Arbeitgebers, Geschäftsgeheimnisse und vertrauliche Daten schützen. Sie sind im Allgemeinen durchsetzbar, sofern sie angemessen im Umfang und in der Dauer sind und sich direkt auf die Informationen beziehen, auf die der Mitarbeiter während seiner Beschäftigung Zugriff hat.
  • Wettbewerbsverbotsklauseln: Diese Klauseln beschränken einen Mitarbeiter darin, nach Beendigung seiner Beschäftigung für einen Wettbewerber zu arbeiten oder ein konkurrierendes Unternehmen zu gründen. Damit eine Wettbewerbsverbotsklausel in Guadeloupe (und Frankreich) gültig und durchsetzbar ist, muss sie mehrere strenge Kriterien erfüllen:
    • Sie muss durch die legitimen Interessen des Unternehmens gerechtfertigt sein.
    • Sie muss zeitlich begrenzt sein.
    • Sie muss räumlich begrenzt sein.
    • Sie muss auf bestimmte berufliche Tätigkeiten beschränkt sein.
    • Sie muss eine finanzielle Entschädigung für den Mitarbeiter nach Vertragsende enthalten. Ohne diese finanzielle Kompensation ist die Klausel null und nichtig.

Die Durchsetzbarkeit dieser Klauseln unterliegt der gerichtlichen Überprüfung, und Gerichte bewerten ihre Gültigkeit anhand dieser Kriterien.

Anforderungen an Vertragsänderung und -kündigung

Die Änderung eines bestehenden Arbeitsvertrags erfordert die gegenseitige Zustimmung beider Parteien, Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Jede wesentliche Änderung eines wesentlichen Vertragselements (z.B. Gehalt, Arbeitszeiten, Tätigkeiten, Standort) muss dem Arbeitnehmer schriftlich vorgeschlagen werden, der eine angemessene Frist zur Prüfung des Vorschlags hat. Ein einseitiges Ändern wesentlicher Vertragsbedingungen durch den Arbeitgeber ist im Allgemeinen nicht erlaubt und kann als Vertragsverletzung gewertet werden.

Die Beendigung eines Arbeitsverhältnisses in Guadeloupe ist streng geregelt, insbesondere bei CDI-Verträgen. Die Beendigung kann auf verschiedene Weise erfolgen, wobei jeweils spezifische Verfahren einzuhalten sind:

  • Kündigung durch den Arbeitnehmer: Der Arbeitnehmer initiiert die Beendigung, in der Regel mit schriftlicher Kündigung gemäß Vertrag oder Tarifvertrag.
  • Einvernehmliche Auflösung (Rupture Conventionnelle): Ein verhandelter Beendigungsprozess, der speziell für CDI-Verträge gilt, erfordert ein formelles Verfahren und die Genehmigung durch die Arbeitsbehörden.
  • Kündigung durch den Arbeitgeber (Licenciement): Der Arbeitgeber initiiert die Beendigung. Die Gründe für die Kündigung müssen auf persönlichen Gründen (z.B. Fehlverhalten, berufliche Inkompetenz) oder wirtschaftlichen Gründen basieren. Es müssen strenge Verfahrensvorschriften befolgt werden, einschließlich Benachrichtigung, Anhörungen und Begründung. Unrechtmäßige Kündigungen können erhebliche rechtliche Konsequenzen für den Arbeitgeber haben.
  • Ende des CDD: Ein CDD endet automatisch zum festgelegten Enddatum oder bei Eintritt des Ereignisses, auf das es Bezug nimmt. Eine vorzeitige Beendigung eines CDD ist nur in bestimmten, gesetzlich festgelegten Umständen zulässig.

Spezifische Kündigungsfristen gelten sowohl für die Kündigung durch den Arbeitnehmer als auch durch den Arbeitgeber, abhängig von der Dauer der Beschäftigung und der beruflichen Kategorie, und können durch Tarifverträge beeinflusst werden. Arbeitgeber müssen außerdem bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses bestimmte Dokumente an den Arbeitnehmer übergeben, unabhängig vom Grund.

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