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Vereinbarungen in Neukaledonien

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Learn about employment contracts and agreements in Neukaledonien

Updated on April 27, 2025

Die Etablierung konformer Beschäftigungsverhältnisse in Neukaledonien erfordert ein gründliches Verständnis des lokalen Arbeitsrechts bezüglich Arbeitsverträgen. Diese Verträge bilden die rechtliche Grundlage der Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer und legen die Bedingungen und Konditionen der Beschäftigung fest, einschließlich Pflichten, Vergütung, Arbeitszeiten und Kündigungsverfahren. Die Einhaltung der spezifischen Anforderungen der neukaledonischen Gesetzgebung ist für beide Parteien entscheidend, um Klarheit, Sicherheit und rechtliche Konformität während des gesamten Beschäftigungslebenszyklus zu gewährleisten.

Arbeitsverträge in Neukaledonien müssen sorgfältig ausgearbeitet werden, um die spezifische Natur der Arbeit und die Dauer des Engagements widerzuspiegeln. Während das Gesetz einen Rahmen bietet, sind bestimmte Vertragstypen üblicher und für unterschiedliche Situationen geeignet, jeweils mit eigenen Regeln und Beschränkungen.

Arten von Arbeitsverträgen

Das neukaledonische Arbeitsrecht erkennt hauptsächlich zwei Hauptarten von Arbeitsverträgen an: den unbefristeten Vertrag (Contrat à Durée Indéterminée - CDI) und den befristeten Vertrag (Contrat à Durée Déterminée - CDD). Der CDI ist die Standardform des Arbeitsvertrags und gilt als Standard, sofern kein CDD ausdrücklich gesetzlich gerechtfertigt ist.

Vertragstyp Abkürzung Beschreibung Typische Anwendungsfälle
Unbefristeter Vertrag CDI Standardvertrag ohne festgelegtes Enddatum. Bietet langfristige Stabilität für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Dauerstellen, Kernaufgaben des Unternehmens.
Befristeter Vertrag CDD Vertrag mit festgelegtem Enddatum oder für ein bestimmtes Projekt/Veranstaltung. Die Nutzung ist gesetzlich streng geregelt. Vertretung eines abwesenden Mitarbeiters, temporärer Beschäftigungsanstieg, spezielle Projekte, Saisonarbeit.

Die Verwendung von CDDs ist streng geregelt und muss bestimmten, vorübergehenden Bedürfnissen des Unternehmens entsprechen. Ein CDD kann nicht genutzt werden, um eine Dauerstelle zu besetzen, die mit der normalen und dauerhaften Tätigkeit des Unternehmens verbunden ist. Es gibt Grenzen für die Dauer und Erneuerung von CDDs, und ihre Nutzung unterliegt spezifischen gesetzlichen Anforderungen und Rechtfertigungen.

Wesentliche Vertragsklauseln

Neukaledonische Arbeitsverträge, insbesondere schriftliche (die für CDDs obligatorisch sind und für CDIs dringend empfohlen werden), müssen mehrere wesentliche Klauseln enthalten, um rechtlich konform und klar zu sein. Während ein CDI mündlich sein kann, bietet ein schriftlicher Vertrag den notwendigen Nachweis und Details.

Pflicht- oder hoch empfohlene Klauseln umfassen typischerweise:

  • Identifikation der Parteien: Vollständige Namen und Adressen sowohl des Arbeitgebers als auch des Arbeitnehmers.
  • Stellenbezeichnung und Beschreibung: Genaue Bezeichnung der Position und eine klare Übersicht über die Pflichten und Verantwortlichkeiten des Mitarbeiters.
  • Arbeitsort: Der primäre Ort, an dem der Mitarbeiter seine Aufgaben ausführt.
  • Startdatum: Das Datum, an dem das Beschäftigungsverhältnis beginnt. Für CDDs müssen auch das Enddatum oder das spezifische Ereignis, das das Ende markiert, angegeben werden.
  • Vergütung: Details zum Gehalt, einschließlich Bruttobetrag, Zahlungsfrequenz und etwaiger Boni oder Leistungen.
  • Arbeitszeiten: Die Standarddauer der täglichen oder wöchentlichen Arbeitszeit, unter Bezugnahme auf anwendbare Tarifverträge oder gesetzliche Grenzen.
  • Bezahlter Urlaub: Verweis auf die Regeln zur Urlaubsanspruch.
  • Probezeit: Falls zutreffend, muss die Dauer und die Bedingungen der Probezeit klar angegeben werden.
  • Verweis auf Tarifvertrag: Erwähnung eines anwendbaren Tarifvertrags, der das Beschäftigungsverhältnis regelt.
  • Kündigungsbedingungen: Verweis auf die rechtlichen und vertraglichen Bedingungen für die Beendigung (bei CDI) oder den Abschluss (bei CDD).

Regelungen zur Probezeit

Eine Probezeit (période d'essai) ermöglicht es sowohl dem Arbeitgeber, die Fähigkeiten und Eignung des Mitarbeiters zu beurteilen, als auch dem Mitarbeiter, zu evaluieren, ob die Position und das Unternehmen seinen Erwartungen entsprechen. Wenn eine Probezeit gewünscht wird, muss diese ausdrücklich im Arbeitsvertrag festgehalten werden.

Die Dauer der Probezeit wird typischerweise durch Tarifverträge festgelegt oder, in deren Abwesenheit, durch das Gesetz. Die Standarddauern variieren je nach beruflicher Kategorie des Mitarbeiters:

  • Arbeitnehmer/Arbeitnehmerinnen: Oft ein Monat, einmal verlängerbar.
  • Techniker/Aufsichtspersonen: Oft zwei Monate, einmal verlängerbar.
  • Manager/Executives: Oft drei Monate, einmal verlängerbar.

Die maximale Dauer, einschließlich Verlängerung, ist in der Regel durch Gesetz oder Tarifvertrag begrenzt. Während der Probezeit kann jede Partei den Vertrag mit einer relativ kurzen Kündigungsfrist kündigen, die ebenfalls häufig gesetzlich oder tariflich geregelt ist und je nach bereits abgelaufener Dauer der Probezeit variiert.

Vertraulichkeit und Beschränkende Klauseln

Vertraulichkeitsklauseln sind in neukaledonischen Arbeitsverträgen üblich, insbesondere wenn der Mitarbeiter Zugang zu sensiblen Unternehmensinformationen hat. Diese Klauseln verbieten dem Mitarbeiter in der Regel, vertrauliche Informationen während und nach seiner Beschäftigung offenzulegen. Solche Klauseln sind grundsätzlich durchsetzbar, sofern sie in Umfang und Dauer angemessen sind.

Nicht-Wettbewerbsklauseln (clause de non-concurrence) beschränken einen Mitarbeiter darin, nach Beendigung seiner Beschäftigung für einen Wettbewerber zu arbeiten oder ein konkurrierendes Unternehmen zu gründen. Damit eine Nicht-Wettbewerbsklausel in Neukaledonien gültig und durchsetzbar ist, müssen mehrere kumulative Bedingungen erfüllt sein:

  • In Schriftform: Explizit im Arbeitsvertrag oder in einer Ergänzung festgehalten.
  • Schutz eines legitimen Interesses: Rechtfertigt durch die legitimen Interessen des Unternehmens (z.B. Schutz von Know-how, Kundenstamm).
  • Begrenzt in der Zeit: Mit einer angemessenen Dauer.
  • Begrenzt im geografischen Raum: Beschränkt auf einen bestimmten geografischen Bereich, in dem das Interesse des Unternehmens geschützt werden muss.
  • Finanzielle Entschädigung: Der Arbeitgeber muss dem Mitarbeiter eine finanzielle Entschädigung für die Einhaltung der Nicht-Wettbewerbspflicht nach Vertragsende zahlen. Ohne diese Entschädigung ist die Klausel in der Regel nichtig.

Die Durchsetzbarkeit von restriktiven Klauseln unterliegt der gerichtlichen Überprüfung, und Gerichte bewerten, ob die Bedingungen für die Gültigkeit erfüllt sind und ob die Beschränkungen verhältnismäßig sind.

Vertragsänderung und Beendigungsanforderungen

Jede wesentliche Änderung eines wesentlichen Elements des Arbeitsvertrags (wie Vergütung, Arbeitszeiten oder Tätigkeiten) erfordert die schriftliche Zustimmung des Mitarbeiters. Der Arbeitgeber muss den Mitarbeiter über die vorgeschlagene Änderung informieren und ihm eine angemessene Frist zur Überlegung einräumen. Ein einseitiger Zwang zu erheblichen Änderungen durch den Arbeitgeber kann als Vertragsverletzung gewertet werden.

Die Beendigung eines Arbeitsvertrags in Neukaledonien unterliegt bestimmten gesetzlichen Verfahren und Gründen, insbesondere bei CDI-Verträgen.

  • Beendigung des CDI: Kann durch Kündigung durch den Arbeitnehmer, Kündigung durch den Arbeitgeber, gegenseitige Vereinbarung (rupture conventionnelle) oder höhere Gewalt erfolgen. Die Kündigung durch den Arbeitgeber muss auf einem echten und ernsthaften Grund basieren (entweder persönliches Verhalten oder wirtschaftliche Gründe) und einem strengen gesetzlichen Verfahren folgen, einschließlich eines Vorabgesprächs und einer schriftlichen Mitteilung mit Angabe der Gründe. Kündigungsfristen gelten, variieren je nach Dienstzeit und Berufskategorie, außer bei grobem Fehlverhalten.
  • Beendigung des CDD: Ein CDD endet normalerweise zum angegebenen Datum oder bei Abschluss der spezifischen Aufgabe, für die er abgeschlossen wurde. Eine vorzeitige Beendigung ist nur in begrenzten Fällen möglich, die gesetzlich festgelegt sind, wie gegenseitige Zustimmung, grobes Fehlverhalten, höhere Gewalt oder wenn der Mitarbeiter anderswo einen CDI erhält.

Die Nichtbeachtung der gesetzlichen Anforderungen bei Änderungen oder Beendigung kann dazu führen, dass die Beendigung als ungerechtfertigt oder nichtig gilt, was potenziell zu erheblichen Entschädigungszahlungen an den Arbeitnehmer führt.

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