Angola verfügt über ein strukturiertes Einwanderungssystem, das die Einreise und den Aufenthalt ausländischer Staatsangehöriger regelt, insbesondere jener, die beabsichtigen zu arbeiten. Die Navigation durch dieses System erfordert das Verständnis der verschiedenen Visakategorien und der spezifischen Anforderungen für die Erteilung einer Arbeitserlaubnis. Der Prozess umfasst die Koordination zwischen dem ausländischen Staatsangehörigen, dem sponsoren Arbeitgeber in Angola und den zuständigen Regierungsministerien, hauptsächlich dem Außenministerium und dem Innenministerium, häufig über den Migration- und Ausländerdienst (SME).
Die Sicherung des entsprechenden Visums und der Arbeitserlaubnis ist ein obligatorischer Schritt für jede ausländische Person, die eine bezahlte Beschäftigung oder berufliche Tätigkeiten in Angola aufnehmen möchte. Die Einhaltung dieser Vorschriften ist sowohl für den ausländischen Arbeiter als auch für die angolanische Einheit, die ihre Dienste in Anspruch nimmt, entscheidend, um den rechtlichen Status zu gewährleisten und potenzielle Strafen oder Komplikationen zu vermeiden.
Gängige Visatypen für ausländische Arbeiter
Mehrere Visatypen erlauben es ausländischen Staatsangehörigen, nach Angola einzureisen, aber am relevantesten für langfristige Beschäftigung ist das Work Visa. Andere Visa können kurzfristige Geschäftstätigkeiten oder bestimmte Investitionsarten ermöglichen.
- Work Visa (Visto de Trabalho): Dies ist das primäre Visum für ausländische Staatsangehörige, die beabsichtigen, eine berufliche Tätigkeit im Rahmen eines Arbeitsvertrags mit einer angolanischen Einheit auszuüben. Es ist in der Regel gültig für die Dauer des Arbeitsvertrags, bis zu einer maximalen Anfangsfrist, und ist verlängerbar. Es erfordert einen sponsoren angolanischen Arbeitgeber.
- Kurzaufenthaltsvisum (Visto de Curta Duração): Erlaubt die Einreise für kurze Zeiträume (z.B. bis zu 30 Tage, einmal verlängerbar) für dringende Angelegenheiten, einschließlich kurzer Geschäftsreisen oder technischer Unterstützung, aber erlaubt im Allgemeinen keine formale Beschäftigung unter einem lokalen Vertrag.
- Geschäftsvisum (Visto de Negócios): Ausgestellt für Personen, die nach Angola zu Geschäftszwecken reisen, wie Meetings, Verhandlungen oder Marktforschung. Es erlaubt typischerweise Aufenthalte bis zu 60 Tagen, verlängerbar um weitere 30, aber keine Beschäftigung.
- Investor Visum (Visto de Investidor): Für ausländische Staatsangehörige, die eine bedeutende Investition in Angola tätigen. Obwohl es kein strikt Beschäftigungsvisum ist, erlaubt es dem Investor und potenziell Schlüsselpersonal, im Zusammenhang mit dem Investitionsprojekt zu wohnen und zu arbeiten.
Visatyp | Hauptzweck | Typische Anfangsgültigkeit | Erfordert Sponsoring? | Erlaubt Beschäftigung? (unter lokalem Vertrag) |
---|---|---|---|---|
Work Visa | Beschäftigung unter angolanischem Vertrag | Bis zur Vertragsdauer | Ja (angolanischer Arbeitgeber) | Ja |
Kurzaufenthaltsvisum | Dringende Angelegenheiten, kurze Geschäfts-/Technikbesuche | Bis zu 30 Tage | Nein | Im Allgemeinen Nein |
Geschäftsvisum | Geschäftstreffen, Verhandlungen, Forschung | Bis zu 60 Tage | Nein | Nein |
Investor Visum | Investitionstätigkeiten | Variabel | Ja (Investition) | Ja (für Investor/Schlüsselpersonal) |
Anforderungen und Verfahren für die Beantragung der Arbeitserlaubnis
Der Erhalt eines Work Visa und der zugehörigen Arbeitserlaubnis ist ein mehrstufiger Prozess, der hauptsächlich vom sponsoren angolanischen Arbeitgeber gesteuert wird.
Zulassungskriterien
- Mitarbeiter: Muss relevante Qualifikationen, Fähigkeiten oder Erfahrungen für die Position besitzen. Ein sauberes polizeiliches Führungszeugnis ist erforderlich. Medizinische Untersuchungen müssen bestanden werden.
- Arbeitgeber: Muss eine rechtlich registrierte Einheit in Angola sein. Muss nachweisen, dass eine Einstellung eines ausländischen Staatsangehörigen für eine bestimmte Rolle notwendig ist, oft durch Nachweis, dass kein qualifizierter angolanischer Staatsangehöriger verfügbar ist (obwohl die Anforderungen sektorspezifisch variieren). Muss ein gültiges Arbeitsvertragsangebot haben. Muss steuer- und sozialversicherungsrechtlich konform sein.
Erforderliche Dokumentation
Die Dokumentation ist umfangreich und umfasst typischerweise:
- Vom Mitarbeiter:
- Reisepass, der mindestens 6 Monate über den geplanten Aufenthalt hinaus gültig ist.
- Passfotos.
- Lebenslauf (CV).
- Kopien von Bildungsabschlüssen und Berufszeugnissen (oft legalisiert/authentifiziert).
- Nachweis der Berufserfahrung.
- Führungszeugnis aus dem Herkunftsland und allen bisherigen Aufenthaltsländern (legalisiert/authentifiziert).
- Medizinisches Attest.
- Arbeitsvertrag, der von beiden Parteien unterschrieben ist.
- Erklärung zur Einhaltung der angolanischen Gesetze.
- Vom Arbeitgeber:
- Handelsregisterbescheinigung.
- Steueridentifikationsnummer (NIF).
- Nachweis der Sozialversicherungsanmeldung.
- Erklärung zur Begründung der Einstellung eines ausländischen Staatsangehörigen.
- Nachweis der Zahlung der anfallenden Antragsgebühren.
- Kopie des unterschriebenen Arbeitsvertrags.
- Arbeitsplan oder Projektbeschreibung im Zusammenhang mit der Rolle des Mitarbeiters.
Alle ausländischen Dokumente müssen in der Regel von einem zertifizierten Übersetzer ins Portugiesische übersetzt und vom angolanischen Konsulat im Herkunfts- oder Wohnsitzland legalisiert werden, manchmal auch zusätzlich durch das Außenministerium in Angola authentifiziert werden.
Antragsverfahren
- Vertrag & Dokumentation: Der angolanische Arbeitgeber erstellt einen Arbeitsvertrag und sammelt alle erforderlichen Dokumente von beiden Parteien.
- Einreichung beim Ministerium: Der Arbeitgeber reicht den Antrag und die Dokumente beim zuständigen angolanischen Ministerium ein, das den Sektor der Tätigkeit des Arbeitgebers überwacht (z.B. Ministerium für Erdöl, Bauwesen, Öffentliche Verwaltung, Arbeit und Sozialversicherung).
- Ministeriumsprüfung: Das Ministerium prüft den Antrag und gibt bei Genehmigung eine Stellungnahme oder Genehmigung ab.
- Einreichung bei SME: Der genehmigte Antrag und die Dokumente werden anschließend beim Migration- und Ausländerdienst (SME) eingereicht.
- Bearbeitung durch SME: Der SME prüft den Antrag, führt Hintergrundprüfungen durch und genehmigt bei Zufriedenheit die Arbeitserlaubnis.
- Visumantrag: Mit der vom SME genehmigten Arbeitserlaubnis kann der ausländische Staatsangehörige das Work Visa bei der angolanischen Botschaft oder dem Konsulat in seinem Heimatland beantragen.
- Ausstellung des Visums: Nach Genehmigung wird das Work Visa im Reisepass des Antragstellers ausgestellt.
- Einreise und Registrierung: Der ausländische Staatsangehörige reist mit dem Work Visa nach Angola ein und muss sich bei der SME registrieren, um seine Aufenthaltserlaubnis (Título de Residência) zu erhalten, die seinen rechtlichen Status und die Arbeitserlaubnis im Land bestätigt.
Bearbeitungszeiten und Gebühren
Die Bearbeitungszeiten können erheblich variieren, abhängig von den beteiligten Ministerien, der Anzahl der Anträge und der Vollständigkeit der Dokumente. Sie können von 2 bis 6 Monaten oder länger reichen, vom ersten Einreichen beim Ministerium bis zur Ausstellung des Work Visas und der Erteilung der Aufenthaltserlaubnis.
Gebühren sind bei verschiedenen Stufen zu entrichten, einschließlich Einreichung beim Ministerium, SME-Bearbeitung und Visumsausstellung im Konsulat. Diese Gebühren können sich ändern und variieren je nach Nationalität und spezifischem Verfahren. Arbeitgeber tragen diese Kosten in der Regel. Die genauen Gebühren sollten bei den zuständigen Behörden oder dem angolanischen Sponsor zum Zeitpunkt der Antragstellung bestätigt werden.
Wege zur permanenten Aufenthaltserlaubnis
Die permanente Aufenthaltserlaubnis in Angola ist ein langfristiger Status, den ausländische Staatsangehörige nach legaler Residenz im Land für eine bedeutende Dauer, typischerweise mindestens 10 aufeinanderfolgende Jahre mit temporären Aufenthaltserlaubnissen (erworben nach Einreise mit einem Work Visa und Registrierung bei SME), potenziell erreichen können.
Zulassungskriterien für die permanente Aufenthaltserlaubnis umfassen in der Regel:
- Nachweis eines kontinuierlichen legalen Aufenthalts in Angola für den erforderlichen Zeitraum.
- Nachweis stabiler finanzieller Mittel oder Beschäftigung.
- Sauberes polizeiliches Führungszeugnis in Angola und den vorherigen Ländern des Aufenthalts.
- Integration in die angolanische Gesellschaft (obwohl spezifische Anforderungen weniger streng sein können als in anderen Ländern).
- Einhaltung aller Steuer- und Sozialversicherungsverpflichtungen.
Der Antragprozess beinhaltet die Einreichung eines formellen Antrags und umfangreicher Dokumente bei SME. Die Genehmigung liegt im Ermessen und basiert auf der Vorgeschichte des Antragstellers in Angola sowie der Einhaltung der Vorschriften.
Visum für Angehörige
Inhaber eines Work Visa und einer anschließenden Aufenthaltserlaubnis in Angola können in der Regel Visa und Aufenthaltserlaubnisse für ihre unmittelbaren Familienmitglieder, einschließlich Ehepartner und minderjähriger Kinder, beantragen.
- Familienreunifikationsvisum (Visto de Reagrupamento Familiar): Dies ist der relevante Visumtyp für Angehörige.
- Zulassung: Der primäre Visuminhaber (der ausländische Arbeiter) muss eine gültige Aufenthaltserlaubnis in Angola besitzen. Die Angehörigen müssen den Familiennachweis (Heiratsurkunde, Geburtsurkunden - legalisiert und übersetzt) vorlegen.
- Antrag: Der Antrag wird in der Regel vom primären Visuminhaber in Angola bei der SME eingereicht, oder Angehörige können beim angolanischen Konsulat in ihrem Heimatland mit Nachweis des Status des primären Inhabers in Angola einen Antrag stellen.
- Dokumentation: Beinhaltet Nachweis der Beziehung, Pässe, Fotos, polizeiliche Führungszeugnisse (für Erwachsene), medizinische Atteste und Nachweis des gültigen Aufenthaltstitels sowie ausreichende finanzielle Mittel zur Unterstützung der Familie.
- Rechte der Angehörigen: Ein Familienreunifikationsvisum und die anschließende Aufenthaltserlaubnis erlauben es den Angehörigen, legal in Angola zu wohnen. Es gewährt jedoch nicht automatisch das Recht zu arbeiten. Angehörige, die arbeiten möchten, müssen in der Regel eine eigene Arbeitserlaubnis erhalten, was eine Statusänderung oder die Beantragung eines separaten Work Visa, das vom Arbeitgeber gesponsert wird, erfordern kann.
Visa-Compliance-Verpflichtungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Die Aufrechterhaltung des rechtlichen Status in Angola erfordert die strikte Einhaltung der Einwanderungsgesetze und -vorschriften durch sowohl den ausländischen Arbeiter als auch den sponsoren Arbeitgeber.
Verpflichtungen des Arbeitgebers
- Sponsorship-Verantwortung: Der Arbeitgeber ist verantwortlich für die Beantragung des Work Visa und der Aufenthaltserlaubnis des ausländischen Arbeitnehmers und dafür, dass der Arbeitnehmer den rechtlichen Status beibehält.
- Einhaltung des Arbeitsrechts: Sicherstellen, dass der Arbeitsvertrag den angolanischen Arbeitsgesetzen entspricht.
- Benachrichtigung: Den SME und die relevanten Ministerien über Änderungen im Status des Mitarbeiters informieren, wie Beendigung des Arbeitsverhältnisses, Rollenwechsel oder Adressänderung.
- Aufbewahrung von Unterlagen: Genaues Führen der Dokumente des ausländischen Mitarbeiters bezüglich Einwanderung und Status.
- Repatriierung: In einigen Fällen trägt der Arbeitgeber die Kosten für die Rückführung des Mitarbeiters und seiner Angehörigen bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses oder Ablauf der Erlaubnis.
- Steuern und Sozialversicherung: Sicherstellen, dass der ausländische Mitarbeiter bei der angolanischen Sozialversicherung registriert ist und Beiträge leistet sowie die Einkommenssteuerpflichten erfüllt werden.
Verpflichtungen des Mitarbeiters
- Gültigen Status aufrechterhalten: Sicherstellen, dass Reisepass, Visum und Aufenthaltserlaubnis während des gesamten Aufenthalts gültig bleiben. Verlängerungsprozesse rechtzeitig einleiten.
- Einhaltung der Visabedingungen: Nur die berufliche Tätigkeit ausüben, für die das Work Visa erteilt wurde, und nur für den sponsoren Arbeitgeber arbeiten.
- Registrierung: Bei der SME bei der Ankunft registrieren und die erforderliche Aufenthaltserlaubnis erhalten.
- Benachrichtigung: SME und Arbeitgeber über wesentliche Änderungen informieren, wie Adresswechsel.
- Angolanische Gesetze respektieren: Alle Gesetze und Vorschriften Angolas einhalten.
- Abreise: Angola bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses oder Ablauf der Aufenthaltserlaubnis verlassen, falls keine Verlängerung oder Statusänderung erfolgt.
Die Nichteinhaltung dieser Verpflichtungen kann zu erheblichen Strafen führen, einschließlich Geldbußen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Abschiebung des ausländischen Staatsangehörigen und möglichen Einreiseverboten für Angola. Regelmäßige Kommunikation und sorgfältiges Management der Dokumentation sind für eine erfolgreiche Compliance unerlässlich.