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Arbeitnehmerrechte in Tansania

449 EURpro Mitarbeiter/Monat

Discover workers' rights and protections under Tansania's labor laws

Updated on April 25, 2025

Sicherstellung der Einhaltung der lokalen Arbeitsgesetze ist grundlegend für Unternehmen, die in Tansania tätig sind. Der rechtliche Rahmen des Landes bietet bedeutenden Schutz für Arbeitnehmer, der verschiedene Aspekte des Beschäftigungsverhältnisses von Einstellung bis Beendigung abdeckt. Das Verständnis dieser Rechte und Pflichten ist entscheidend, um faire und rechtmäßige Beschäftigungspraktiken aufrechtzuerhalten und ein positives Arbeitsumfeld zu fördern.

Das Arbeitsgesetz Tansanias zielt darauf ab, die Interessen sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer auszugleichen, um menschenwürdige Arbeitsstandards zu fördern und Ausbeutung zu verhindern. Die Einhaltung dieser Vorschriften ist nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, sondern trägt auch zur Betriebssicherheit und zum Ruf bei.

Kündigungsrechte und -verfahren

Arbeitsverträge in Tansania können unter bestimmten Bedingungen und Verfahren gekündigt werden. Eine rechtmäßige Kündigung erfordert in der Regel einen triftigen Grund und die Einhaltung der vorgeschriebenen Kündigungsfristen. Gründe für eine Kündigung können Fehlverhalten, Unfähigkeit oder betriebliche Erfordernisse (Redundanz) sein. Eine fristlose Kündigung ohne Vorankündigung ist nur bei schwerwiegendem Fehlverhalten zulässig.

Kündigungsfristen sind gesetzlich vorgeschrieben und hängen von der Häufigkeit der Lohnzahlung oder der Dauer der Beschäftigung ab.

Zahlungsfrequenz Mindestkündigungsfrist
Täglich 24 Stunden
Wöchentlich 4 Tage
Zweiwöchentlich 7 Tage
Monatlich 28 Tage

Für monatlich bezahlte Arbeitnehmer beträgt die Kündigungsfrist 28 Tage, unabhängig von der Dauer der Beschäftigung. Arbeitnehmer, die aufgrund von Redundanz gekündigt werden, haben Anspruch auf Abfindungszahlung, die auf ihrer Beschäftigungsdauer basiert, zusätzlich zu Kündigungs- und Urlaubsansprüchen. Unrechtmäßige Kündigung liegt vor, wenn die Beendigung ohne triftigen Grund oder ohne Einhaltung des korrekten Verfahrens erfolgt, und Arbeitnehmer haben das Recht, solche Kündigungen anzufechten.

Anti-Diskriminierungsgesetze und Durchsetzung

Das tansanische Recht verbietet Diskriminierung im Beschäftigungsbereich aufgrund mehrerer geschützter Merkmale. Arbeitgeber sind verpflichtet, allen Arbeitnehmern und Bewerbern gleiche Chancen und Behandlung zu bieten.

Geschützte Gruppen umfassen:

  • Rasse, Stamm, Nationalität oder ethnische Herkunft
  • Geschlecht
  • Gender
  • Religion
  • Politische Meinung
  • Kultur
  • HIV-Status
  • Behinderung
  • Familienstand
  • Familienverantwortung

Diskriminierung ist in allen Aspekten des Arbeitsverhältnisses untersagt, einschließlich Rekrutierung, Beschäftigungsbedingungen, Beförderung, Schulung und Kündigung. Die Durchsetzung erfolgt hauptsächlich durch Mechanismen zur Beilegung von Arbeitskonflikten, die es Arbeitnehmern ermöglichen, bei Diskriminierung rechtlichen Beistand zu suchen.

Arbeitsbedingungen und Vorschriften

Regelungen legen die Standardarbeitszeiten, Ruhepausen und Urlaubsansprüche fest, um eine faire Behandlung zu gewährleisten und Überarbeitung zu verhindern. Die typische Arbeitswoche umfasst 45 Stunden, meist verteilt auf sechs Tage.

Wichtige Standards für Arbeitsbedingungen umfassen:

  • Arbeitszeit: Maximal 45 Stunden pro Woche, 9 Stunden pro Tag (ohne Pausen). Überstunden sind erlaubt, unterliegen jedoch Regulierungen und müssen höher vergütet werden.
  • Ruhezeiten: Arbeitnehmer haben Anspruch auf eine tägliche Ruhepause von mindestens 60 Minuten nach fünf aufeinanderfolgenden Arbeitsstunden. Wöchentliche Ruhezeit von mindestens 24 aufeinanderfolgenden Stunden ist ebenfalls vorgeschrieben.
  • Jahresurlaub: Arbeitnehmer haben Anspruch auf mindestens 28 aufeinanderfolgende Tage bezahlten Jahresurlaub pro Jahr, der innerhalb von sechs Monaten nach Anspruch genommen werden muss.
  • Krankheitsurlaub: Arbeitnehmer haben Anspruch auf bezahlten Krankheitsurlaub, in der Regel bis zu 126 Tage in einem Urlaubszyklus (63 Tage Vollzahlung, 63 Tage Halbeinkommen), vorbehaltlich ärztlicher Bescheinigung.
  • Mutterschaftsurlaub: Weibliche Arbeitnehmer haben Anspruch auf 84 Tage bezahlten Mutterschaftsurlaub (bzw. 100 Tage bei Mehrlingsgeburten), bis zu viermal beim selben Arbeitgeber.
  • Vaterschaftsurlaub: Männliche Arbeitnehmer haben Anspruch auf mindestens 3 Tage bezahlten Vaterschaftsurlaub innerhalb eines Urlaubszyklus.

Arbeitsschutz- und Sicherheitsanforderungen

Arbeitgeber haben die gesetzliche Pflicht, eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung für alle Arbeitnehmer bereitzustellen. Dies umfasst proaktive Maßnahmen zur Verhinderung von Unfällen und Berufskrankheiten.

Pflichten des Arbeitgebers umfassen:

  • Risiken am Arbeitsplatz erkennen und bewerten.
  • Maßnahmen zur Beseitigung oder Minimierung der identifizierten Risiken umsetzen.
  • Notwendige persönliche Schutzausrüstung (PSA) kostenlos bereitstellen.
  • Sicherstellen, dass Maschinen und Geräte sicher und ordnungsgemäß gewartet werden.
  • Angemessene Schulungen zu Gesundheits- und Sicherheitsverfahren anbieten.
  • Notfallverfahren etablieren und Erste-Hilfe-Einrichtungen bereitstellen.
  • Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten den zuständigen Behörden melden.

Arbeitnehmer haben ebenfalls Verantwortlichkeiten, wie die Einhaltung der Sicherheitsregeln und die Nutzung der bereitgestellten Sicherheitsausrüstung. Arbeitnehmer haben das Recht, die Arbeit zu verweigern, wenn diese eine unmittelbare und ernsthafte Gefahr für ihre Gesundheit oder Sicherheit darstellt.

Streitbeilegungsmechanismen für Arbeitskonflikte

Bei Arbeitskonflikten stehen verschiedene Mechanismen zur Lösung zur Verfügung, die von internen Verfahren bis zu externen rechtlichen Wegen reichen.

Der typische Ablauf umfasst:

  1. Interne Beschwerdeverfahren: Arbeitnehmer sollten zunächst versuchen, Probleme durch das interne Beschwerdeverfahren des Arbeitgebers zu lösen, falls vorhanden.
  2. Vermittlung: Wenn das interne Verfahren scheitert oder nicht vorhanden ist, kann der Streit an die Commission for Mediation and Arbitration (CMA) verwiesen werden. Ein Mediator der CMA versucht, eine Einigung zwischen den Parteien zu vermitteln.
  3. Schiedsverfahren: Wenn die Vermittlung erfolglos bleibt, kann der Streit vor die CMA-Schiedsgerichtsbarkeit gebracht werden. Ein Schiedsrichter hört Beweise beider Seiten an und fällt eine verbindliche Entscheidung.
  4. Arbeitsgericht: Entscheidungen der CMA können beim Labour Court of Tanzania angefochten werden. Weitere Rechtsmittel können beim Court of Appeal of Tanzania eingelegt werden.

Dieses mehrstufige System bietet den Arbeitnehmern klare Wege, um Lösungen bei Problemen wie ungerechtfertigter Kündigung, Diskriminierung, Streitigkeiten über Löhne oder Arbeitsbedingungen zu suchen.

Martijn
Daan
Harvey

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